Rückblick 6. Symposium Ingenieurbaukunst – Design for Construction
Klimagerechte und zuverlässige Infrastrukturen
Das 6. Symposium Ingenieurbaukunst hatte klimagerechte und zuverlässige Infrastrukturen zum Thema. Moderator und nbau Chefredakteur Bernhard Hauke sagte zu Beginn, dass neben Sicherheit und Erhalt der in die Jahre gekommenen Infrastrukturen unseres Landes auch hier Nachhaltigkeitsaspekte eine immer größere Rolle spielen. Basierend auf Essays und Projekten aus dem neuen Jahrbuch Ingenieurbaukunst will das Symposium #6_IngD4C diese Themen diskutieren.
Rückblick 5. Symposium Ingenieurbaukunst – Design for Construction
Schlussdiskussion – Konstruktion & Material mit geringem Klimafußabdruck
Für Norbert Gebbeken gibt es zwar viele gute Ideen und Möglichkeiten zur Verringerung des Klimafußabdrucks beim Bauen, die rechtlichen und vertraglichen Bedingungen der Umsetzung verhindern diese jedoch häufig. Fachkundige Bauherren müssten hier voranzugehen und Studierende stärker eingebunden werden. Laura Lammel berichtete, dass Innovationen bei der Bauausführung schwierig seien. So müsse bei der Planung immer auch gleich die Ausführung bedacht werden. Lucio Blandini berichtete, dass bei uns die Auflagen für die Planenden sehr hoch seien.
Rückblick 5. Symposium Ingenieurbaukunst – Design for Construction
Alte Bauweisen modern
Matthias Oppe von knippershelbig hob hervor, dass Lehm als Baustoff CO2-neutral ist und mittlerweile auch Wohngebäude der Gebäudeklassen 1 und 2 machbar sind. Beim Weleda-Campus wurden die unteren 8 m der Fassade aus Stampflehm mit einer charakteristischen Druckfestigkeit von 2,4 N/mm² ausgeführt. Um eine Begrenzung von Rissbreiten zu erreichen, wurden Geogitter in den Stampflehm eingebaut.
Rückblick 5. Symposium Ingenieurbaukunst – Design for Construction
Beton & Co. neu und alt gedacht
Die mittleren Temperaturen sind seit 1965 dramatisch angestiegen. Erste Prognosen zu den Auswirkungen stammen ebenso aus dieser Zeit, so Manfred Curbach von der TU Dresden. Gehandelt wurde jedoch viel zu wenig und so sei der Klimawandel inzwischen als ernsthaftes Problem zu betrachten. Deshalb forderte Curbach, einen zusätzlichen Grenzzustand der Klimaverträglichkeit bei der Tragwerksplanung zu berücksichtigen.
Rückblick 5. Symposium Ingenieurbaukunst – Design for Construction
Leichtbau oder ökologisch leichter bauen
Laut Lucio Blandini vom ILEK zielte der klassische Leichtbau auf Material- und Gewichtsersparnis ab. Angesichts der der globalen Herausforderungen muss ein erweiterter Leichtbaubegriff heute neben Ressourcenschonung auch Klimaschutz und Zirkularität berücksichtigen und könne mit biobasierten Baustoffen, Gradientenbeton oder 3D-Druck umgesetzt werden. Klaas de Rycke von Bollinger+ Grohmann schlug in dieselbe Kerbe und forderte mehr bio- und geobasierte Materialien und Holzbau.
Rückblick 5. Symposium Ingenieurbaukunst – Design for Construction
CO2-effiziente Konstruktionen
Die Uhr tickt – wir haben ein weltweit verbleibendes CO2-Budget für die Einhaltung des 1,5 °C-Ziels von 5 Jahren und 8 Monaten. Mit diesem Weckruf eröffneten Hendrik Behrens, Angela Feldmann und Till Walter vom Attitude Building Collective e.V. (ABC) den Themenblock. Die drei jungen Ingenieur:innen aus der Tragwerksplanung, Mitgründer des ABC, stellten nicht nur unangenehme Fragen wie „Warum werden Strategien so langsam umgesetzt?“