Die Stadtbahnbrücke in Stuttgart-Degerloch wird mit dem Deutschen Ingenieurbaupreis 2022 ausgezeichnet. Die Konzeptidee stammt vom Büro schlaich bergermann partner, sbp aus Stuttgart. Bauherr ist die SSB Stuttgarter Straßenbahnen AG. Der Deutsche Ingenieurbaupreis ist als Staatspreis der bedeutendste Preis für Bauingenieurinnen und -ingenieure in Deutschland.
Bundesbauministerin Klara Geywitz: „Die diesjährigen Preisträger werden für herausragende Projekte gewürdigt, in denen sie ihre Profession mit den Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Innovation verknüpft haben. So zeichnet sich das Siegerprojekt, die Stadtbahnbrücke in Stuttgart-Degerloch, durch eine ideenreiche Konstruktion aus, die den öffentlichen Nahverkehr in einer Großstadt stärkt. Und auch die anderen Preisträger sind Leuchttürme: Für ein Fahrradparkhaus in Eberswalde wurde der ökologische Rohstoff Holz eingesetzt. Von diesen Projekten brauchen wir in Deutschland mehr. Wenn wir den Klimaschutz stärken und die Energiewende vorantreiben wollen, müssen wir auf nachwachsende Rohstoffe und nachhaltige Mobilität setzen. Mit dem Deutschen Ingenieurbaupreis tragen wir dazu bei, die herausragenden Leistungen des Berufsstandes sichtbar zu machen und zeigen, dass Klimaschutz und Ingenieurbaukunst Hand in Hand gehen.“
Prof. Dr.-Ing. Helmut Schmeitzner, Vorstandsmitglied der Bundesingenieurkammer: „Den ersten Platz belegt die Stadtbahnbrücke Stuttgart-Degerloch – eine elegante Netzwerkbogenbrücke, möglich gemacht durch den innovativen Einsatz von Carbonseilen. Darüber hinaus war es uns wichtig, auch Projekte mit einer Auszeichnung zu würdigen, bei denen herausragende Ingenieurleistungen in den Dienst der Bestandserhaltung gestellt wurden oder die in anderer Weise den Nachhaltigkeitsgedanken fördern.“
Die Juroren befanden, dass „die Netzwerkbogenbrücke mit kohlefaserverstärkten Kunststoffseilen mit Carbon-Hängern als Innovation weltweit ein überaus gelungenes Beispiel für die Ingenieurbaukunst ist und prägende Antworten auf aktuelle Fragestellungen im Bauwesen gibt.“ Außerdem wurden drei Auszeichnungen sowie eine Anerkennung vergeben.
Der Deutsche Ingenieurbaupreis wurde bereits zum vierten Mal in gemeinsamer Trägerschaft des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und der Bundesingenieurkammer ausgelobt. Der Preis wird im Zweijahresrhythmus verliehen. Das Wettbewerbsverfahren wurde vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung durchgeführt. Die feierliche Verleihung des Preises findet am 28. November 2022 in Köln statt. Am folgenden 29. November ist dann an gleicher Stelle das 4. Symposium Ingenieurbaukunst zum Thema „Bauen mit und im Bestand“.
Der Jury zum Deutschen Ingenieurbaupreis 2022 gehörten an:
- Prof. Dr.-Ing. Jan Akkermann, Karlsruhe (Vorsitz)
- Prof. Dr.-Ing. Stephan Engelsmann, Stuttgart
- Dr.-Ing. Christine Lemaitre, Stuttgart
- Prof. Dr.-Ing. Steffen Marx, Dresden
- Prof. Dr.-Ing. Martin Mertens, Kevelaer
- Prof. Dr.-Ing. Helmut Schmeitzner, Berlin
- Dirk Scheinemann, Berlin
Deutscher Ingenieurbaupreis 2022 (30.000 Euro): Projekt: Stadtbahnbrücke Stuttgart Degerloch Ingenieurbüro: schlaich bergermann partner, sbp Stuttgart Bauherr: SSB Stuttgarter Straßenbahnen AG Siehe auch Jahrbuch Ingenieurbaukunst 2022, AUF NEUEN WEGEN – Die Stadtbahnbrücke in Stuttgart mit Carbonnetzwerkbogen.
Auszeichnungen (5.000 Euro): Projekt: Fahrradparkhaus als Holzkonstruktion, Eberswalde Ingenieurbüro: ifb frohloff staffa kühl ecker, Berlin Bauherr: Stadt Eberswalde, Tiefbauamt
Projekt: Altstadtringtunnel München, Verstärkung Block 34 im laufenden Verkehr Ingenieurbüro: Prof. Feix Ingenieure GmbH, München Bauherr: Landeshauptstadt München
Projekt: Instandsetzung einer denkmalgeschützten Stampfbetonbrücke/Illerbrücke, Illerbeuren Ingenieurbüro: Konstruktionsgruppe Bauen AG, Kempten Bauherr: Landratsamt Unterallgäu Siehe auch Jahrbuch Ingenieurbaukunst 2023, NACHHALTIG WIEDERBELEBT – Instandsetzung der denkmalgeschützten Stampfbetonbrücke Illerbeuren.
Anerkennung (3.000 Euro): Projekt: Lady-Herkomer-Steg, Landsberg am Lech Ingenieurbüro: Planungsgemeinschaft Lechsteg, Mayr Ludescher Partner, Beratende Ingenieure, München und DKFS Architects Bauherr: Stadt Lechberg am Lech