Rückblick 4. Symposium Ingenieurbaukunst -- Design for Construction

Rückblick 4. Symposium Ingenieurbaukunst – Design for Construction

Ganzheitlich planen

Rückblick 4. Symposium Ingenieurbaukunst – Design for Construction

29. November 2022, Wallraf-Richartz-Museum Köln, www.ingd4c.org 

1. Ganzheitlich planen

Impuls Jana Nowak:

Perspektiven junger Tragwerksplanender

Wir brauchen einen Wandel der Planungskultur, weg vom spektakulären Bauen hin zum ganzheitlich sinnvollen, also nachhaltigen Bauen. Dies erfordert das Eingeständnis unserer eigenen Verantwortung als Tragwerksplanende vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Klimakatastrophe. Lückenhafte ökologische Datengrundlagen, der Mangel an Anerkennung auch innerhalb der Berufsgruppe sowie kleine Budgets und enge Zeitpläne sind Hemmnisse, die wir überwinden müssen. Deshalb benötigen wir ein neues Wertefundament für unseren Beruf, indem wir den Dresdner Moralkodex von 1998 zum Beispiel wie folgt überarbeiten: Weltweit erbringen Ingenieur:innen Werke in Verantwortung vor der Menschheit, der Umwelt und sich selbst. Ihr Schaffen und Wissen ist eine kollektive Errungenschaft, dient dem Wohl und der nachhaltigen Fortentwicklung der Gesellschaft.

Bild 1 Jana Nowak, knippershelbig, ABC, Quelle: Luhnen-Lichtkunst Fotografie

Impuls Sabine Müller, Martin Elze:

Edge Suedkreuz Berlin

Das EDGE Suedkreuz Berlin ist ein DGNB-prämierter Büroneubau in modularer Hybridbauweise mit besonders niedrigem CO~2~-Fußabdruck. Insbesondere die Deckenkonstruktion in Holz-Beton-Verbund mit innovativer Kerven-Schubverbindung tragen dazu bei. Das System ging aus einer Masterarbeit hervor und konnte dank Bauteiltests auch ohne Zustimmung im Einzelfall umgesetzt werden.

Bild 2 Sabine Müller, Buro Happold, Quelle: Luhnen-Lichtkunst Fotografie
Bild 3 Martin Elze, Buro Happhold, Quelle: Luhnen-Lichtkunst Fotografie

Diskussion mit Christina Zimmermann

In der folgenden Diskussion spielte das Teilen von Wissen eine große Rolle, um so gemeinsam die für alle herausfordernden Themen des nachhaltig Bauens vorantreiben zu können. Bauherren, Politik, Baufirmen und Planer müssen für das Bauen im Bestand gleichermaßen sensibilisiert werden, um nicht nur im Sinne der Wirtschaftlichkeit, sondern auch der Nachhaltigkeit zu handeln. Christina Zimmermann ist sich sicher, dass zum Erreichen der Klimaschutzziele eine positive und öffentliche Fehlerkultur nützlich ist, sodass wir gemeinsam lernen und uns weiterentwickeln können. Sabine Müller sieht ein wachsendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei Bauherren und fordert Tragwerksplanende auf, mehr darauf einzugehen, in den Niederlanden sei man hier schon weiter. Martin Elze weist darauf hin, dass durch gemeinsame Projekte auch Kooperationen und internationale Netzwerke von Planern, Architekten und Bauherren entstehen – die Konkurrenz bleibt trotzdem.

Bild 4 Christina Zimmermann, Schüßler-Plan, Quelle: Luhnen-Lichtkunst Fotografie

Das 5. Symposium Ingenieurbaukunst – Design for Construction Konstruktion & Material mit geringem Klimafußabdruck Am 29. November 2023 München + Online [Jetzt anmelden]